Zeichen der Versöhnung


Als 1997 öffentlich bekannt wurde, dass für die Opfer der Haslacher Lager eine Gedenkstätte in Planung war, öffneten sich plötzlich die Haslacher dem Thema. Zeitzeugen meldeten sich und mit deren Hilfe konnten Hinweise auf Namen und Ortsangaben ehemaliger Häftlinge recherchiert werden.

Dabei stellte sich heraus, dass wenige Jahre nach dem Krieg einige ehemalige Häftlinge Kontakt zu Haslacher Familien gehabt hatten, bei denen sie kurz vor Kriegsende nach der Lagerauflösung untergekommen waren. Leider waren diese Kontakte dann später über Jahrzehnte zum Erliegen gekommen.


Besuch auf dem Hof

Foto: Michel Antoine, 3. von links zwischen Hofbauer und Althofbauer Himmelsbach, ganz rechts Frau Marcelle Antoine

1962 besuchte Michel Antoine mit Frau den "Dierlesbur,"  Familie Himmelsbach in Bollenbach, wo er 1945 bis zum Einmarsch der Franzosen aufgenommen und gesund gepflegt worden war.

Bildunterschrift von Michel Antoine:

Erinnerung an einen Besuch, den man nicht vergisst.



Parallel zur Realisierung der Gedenkstätte liefen die Bemühungen auf Hochtouren, weitere Überlebende der Lager zu finden. Es gelang innerhalb weniger Monate zu ungefähr 60 Häftlingen Kontakt aufzunehmen. Beeindruckend war dabei durchweg deren spontane Bereitschaft nach Haslach zu kommen. 

Das Bedürfnis nach Versöhnung war auf beiden Seiten nicht mehr zu übersehen.

Zusätzlich zu den Überlebenden konnten noch viele Angehörige verstorbener Häftlinge ausfindig gemacht werden. 

Dabei hatte Michelle Bicheray aus Jallerange bei Besançon einen großen Anteil.
Sie ist die Tochter des im Haslacher Lager Sportplatz umgekommenen Häftlings Gilbert Choquin.

Foto: Michelle Bicheray trägt sich am 25.7.1998 aufgrund ihrer Verdienste als erste in das Goldene Buch der Gedenkstätte Vulkan ein.