Die Zeit nach den Zeitzeugen


Im Jahre 2021 leben noch vier ehemalige Häftlinge, die aber aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr nach Haslach kommen können. Es besteht aber noch brieflicher und telefonischer Kontakt mit ihnen.


Einzelschicksale

Inzwischen kommen die nachfolgenden Generationen, um mehr über das Schicksal ihrer Verwandten und Angehörigen zu erfahren. In nicht wenigen Fällen stoßen die Nachkommen der Häftlinge erst nach vielen Jahrzehnten auf die Lagergeschichte ihrer Vorfahren. Das Gedenkstättenarchiv leistet dabei wertvolle Hilfe.

Die Besucher gehören teilweise schon zur 4. Generation, wie die niedergelegte Erinnerungstafel am Mahnmal der Gedenkstätte beweist: An meinen Urgroßvater.


Stanislaus Sobczyk starb am 6.2.1945 im Lager Kinzigdamm.

65 Jahre nach seinem Tod erfährt die Familie von seinem Schicksal.

Sein Bruder Felix Sobczyk mit Frau und Tochter stehen hier zum ersten Mal an seinem Grab auf dem Haslacher Friedhof.

Georges Chauvez hatte den Nazi-Terror im Gegensatz zu seinem Bruder überlebt.
Erst 2018 konnte der Kontakt zur Familie hergestellt werden. Hier besuchen vier seiner Töchter zum ersten Mal die Gedenkstätte.



Wasyl Zhyhalik wurde als Jugendlicher aus der Ukraine nach Bayern deportiert.

Über das KZ Flossenbürg kam er ins Haslacher Lager Sportplatz, wo er am 12.2.1945 mit 18 Jahren starb.

Seine Familie hatte nie erfahren, was mit ihm geschehen war. Nach 70 Jahren konnte sein Schicksal aufgeklärt werden.

Sein Neffe Serhij Zhyhalik steht hier 2015 an seinem Grab auf dem Haslacher Friedhof.

Serhij Zhyhalik am Grab in Haslach
Serhij Zhyhalik am Grab in Haslach